Nein, prügeln tun wir uns nicht. Macht man heute einfach nicht mehr.
Schließlich sind wir erwachsen und können unsere Themen auch anders klären.
Bei Licht betrachtet sind wir aber noch nicht so richtig weit gekommen, der Umgang ist nur etwas eleganter geworden. Anzug und Bluse statt nackter Haut im Ring. Weniger Hände, mehr Worte. Aber die sind oft gewaltig. Gewaltig nicht im Sinne von beeindruckend, sondern von Gewalt. Den Gegner ermüden, zu Fehlern zwingen, um Lücken auszunutzen. Der Sieg ist immer noch das Ziel. Sehe ich das zu schwarz?
Schreiben Sie mir gerne hierzu.
Ich freue mich über jeden Widerspruch!
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Kirsten Bauer - Mediatorin (Donnerstag, 04 Mai 2023 10:50)
Vielleicht sehen Sie das zu schwarz. Ich sehe Hoffnung. Worte können zerstörerisch sein und viel kaputt machen. Sie können auch versöhnen und heilen. Die Menschen zu erreichen, zu sensibilisieren für Verbindung, im Sinne von "nachhaltiger Beziehung" ist das Ziel. Für mich fängt das bei den Kindern an und da ist der Ansatz. Lernen zu streiten, ohne totale Eskalation und ohne den Sieg als Ziel zu sehen. Unsere Gesellschaft ist sehr zielorientiert und Reformen dauern. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben etwas zu verändern und immer wieder unsere Muster wenigstens zu überdenken. Und auch den Mut aufzubringen, eigene Sichtweisen auszusprechen.